5 Fragen zur Spiritualität...
...beantwortet von Stefan Limmer
Was bedeutet Spiritualität für dich?
Für mich bedeutet Spiritualität im weitesten Sinn das Erkennen, Erleben und Eintauchen in Ebenen der Realität, die nicht sichtbar, nicht beweisbar, nicht messbar, sondern nur subjektiv erlebbar sind, also in Realitätsebenen, die wir weder mit unserem normalen Alltagsbewusstsein erfahren und erfassen können noch mit wissenschaftlichen Methoden. Um zum Beispiel feinstoffliche Ebenen, die Seelenebene oder andere erweiterte Bewusstseinsräume zu betreten, verwende ich vorwiegend eine einfache schamanische Trancetechnik, die schamanische Reise. Damit ist es möglich, die Seelenebene zu betreten, in Kontakt mit unserer eigenen inneren Weisheit zu gelangen und sich darüber hinaus auch mit einer größeren, alles umfassenden Weisheit zu verbinden, die wir oft als Gott, universelle Liebe, Allbewusstsein usw. bezeichnen.
Letztendlich führt ein spiritueller Weg, so wie ich ihn verstehe und gehe, dazu, dass wir uns selbst erkennen, unsere Lebensaufgabe und den persönlichen Lebenssinn erkennen und daraus resultierend immer mehr in eine Haltung kommen, um dem Leben zu dienen und das Leben aus einer tiefen Liebe zur gesamten Schöpfung heraus zu gestalten.
Was war deine bisher bedeutsamste spirituelle Erfahrung?
Es gibt zwei spirituelle Erfahrungen, die für mich am bedeutsamsten waren.
Zum einen war das nach einem längeren Schweige-Retreat. Als ich in mein normales Leben zurückkehrte, lösten sich für mehrere Wochen die Grenzen des Ich-Bewusstseins auf, und ich durfte aus einem Bewusstsein der Grenzenlosigkeit heraus erfahren und erleben, wer ich wirklich bin.
Zum anderen hatte ich eine ähnliche Erfahrung in einer schamanischen Zeremonie, in der sich urplötzlich alle Grenzen und Begrenzungen auflösten und ich mich selbst als Teil der Unendlichkeit erleben durfte.
Warst du schon immer spirituell oder gab es ein bestimmtes Erlebnis, das dich auf den spirituellen Pfad geführt hat?
Ich war nicht immer spirituell. Ich war als junger Erwachsener selbst immer wieder schwer durch Krankheiten beeinträchtigt und gleichzeitig auf der Suche nach einem tieferen Sinn. Nachdem ich es zunächst mit Meditation versucht habe, ist mir ein schamanisches Buch in die Hände gefallen, das mich tief berührt hat. Ich habe mich dann zu einem schamanischen Seminar bei dem Autor angemeldet und bei der ersten schamanischen Trommelreise hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl, zu Hause und angekommen zu sein. Dieses Erlebnis war für mich das Schlüsselerlebnis, um mich immer tiefer mit Spiritualität zu beschäftigen.
Welche Botschaft möchtest du deinen Leserinnen und Lesern mitgeben?
Jeder von uns hat in sich seine ureigene innere Weisheit und ist damit auch mit einer größeren, universellen Weisheit verbunden. Die Zugänge dazu sind immer vorhanden, nur leider oft vergessen oder verschüttet. Stellen wir den Zugang zu diesen Verbindungen wieder her und erinnern wir uns, wer wir wirklich sind und warum wir hierher auf diese Welt gekommen sind, dann können wir unser eigenes Potenzial und unsere eigene innere Schöpferkraft voll entfalten und aus der Energie der Liebe heraus die Welt mitgestalten.
Was wünschst du dir für die heutige Welt von einem spirituellen Standpunkt aus?
Ich wünsche mir, dass immer mehr Menschen erkennen, dass wir jenseits von allen negativen und trennenden Energien, die wir im Außen erleben, alle miteinander verbunden sind und dass wir in unserem Kern alle reine, pure Liebe sind. Anstatt immer mehr in puren Egoismus zu versinken und immer mehr den Fokus auf das zu legen, was uns alle – die Menschen, die Tiere, die Pflanzen, die Natur und die gesamte Schöpfung – trennt, wünsche ich mir, dass wir unsere Verantwortung für die Schöpfung wieder erkennen und entsprechend wieder den Fokus auf das lenken, was uns alle verbindet. Schamanisch würde ich es so formulieren, dass wir alle zu Erdenhüter/innen werden und unser Leben und Handeln in den Dienst der Schöpfung stellen.